15. 5. 2018: Jeder kann Sklave werden!

Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Geschichtswissenschaft. Abt. Alte Geschichte
Minervia e.V. Verein von Freunden und Förderern der Alten Geschichte

Dienstag, 15. Mai 2018, 18.00 Uhr c.t.,

Hauptgebäude, Raum wird noch bekannt gegeben.
„Jeder kann Sklave werden!“: Sklaverei als Bedrohung und Chance im antiken Rom.

Die Institution der Römischen Sklaverei hat unangefochten und kaum hinterfragt rund 1.000 Jahre Bestand gehabt. Trotz gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Veränderungen hat sie funktioniert. Das hängt u.a. mit ihrer theoretischen Grundlage zusammen, vor allem der Ausgestaltung eines regelrechten Sklavenrechts, das flexibel auf die jeweiligen Veränderungen reagierte und auf die Fragen der Praxis immer Antworten wusste. Nicht ohne Berechtigung spricht man vom „Römischen Modell“ der Sklaverei, zu der – wie bei einer Münze, die aus Vorder- und Rückseite besteht – die Freilassung unabdingbar dazugehört. In einer Welt, in der es keine Sicherheit gab und in der jedem alles passieren konnte, führten die Interdependenzen zwischen Freiheit und Sklaverei sowie zwischen Sklaverei und Freilassung für den einzelnen Menschen entweder zum tiefsten Verderben und sozialem Tod oder zur höchsten Chance auf eine Karriere und soziale Integration.